Woche für Woche
Herzlich willkommen am Weltfrauentag. In einem ganz besonderen Jahr: Wir feiern 75 Jahre Grundgesetz. Und damit auch 75 Jahre Artikel 3 mit seinem 2. Absatz: „Männer und Frauen sind gleichberechtigt.“
Dass diese Formulierung 1949 einstimmig vom Parlamentarischen Rat in die Verfassung aufgenommen worden, war einer unserer vielen sozialdemokratischen Heldinnen, der Abgeordneten Elisabeth Selbert, zu verdanken. Aber die junge Bundesrepublik scheiterte in den ersten Jahren daran, den Artikel mit Leben zu erfüllen. Die CDU gewann die erste Bundestagswahl knapp und die beiden folgenden haushoch – in den gesamten 50er Jahren gehörte keine Frau der Bundesregierung an.
Nach meinem Praktikum im Wahlkreisbüro von Daniel Born darf ich die heutige Freitagspost schreiben und mich vom Team Born verabschieden.
Die letzten Monate vergingen wirklich wie im Flug! Quasi gestern lief ich zum ersten Mal vom Hockenheimer Bahnhof in Richtung des Wahlkreisbüros, nun beschritt ich diesen Weg auch schon zum letzten Mal. Warum diese Zeit mir so kurz vorkam? Wahrscheinlich liegt das an der Vielfalt der Aufgaben, die ich in der Zeit bearbeiten durfte. Vom Verfassen von Gratulationsschreiben an Vereine, über verschiedene Rechercheaufgaben, bis zur Begleitung der Planung und Durchführung von diversen Veranstaltungen war einiges dabei.
Vor wenigen Wochen habe ich beim Vorlesetag an der Pestalozzi-Schule in Hockenheim mitgemacht und – wie ich es gerne bei 2. Klassen tue – aus „Eine Woche voller Samstage“ vorgelesen. Wer das Sams nicht kennt: Jeder Punkt im Gesicht vom Sams – und anfangs hat es viele Punkte – lässt einen Wunsch in Erfüllung gehen. Für mich ist das immer eine gute Gelegenheit mit den Kindern darüber zu sprechen, was sie sich wünschen würden: Eine PlayStation, einen Hund, ein neues Fahrrad – alles dabei. Und dann hat sich ein Junge gemeldet und gesagt, dass er sich wünscht, dass der Putin mit seiner Armee wieder aus seinem Heimatland Ukraine weggeht und seine Oma wieder sicher ist. Und er und seine Mama wieder zurückkönnen. Und dann haben wir alle gemeinsam darüber gesprochen, was uns wirklich wichtig ist und dass für uns alle dieser Wunsch der wichtigste ist.
Wenn wir heute Abend in den Kurpfalz-Horizonten unter der Überschrift „Das Schweigen brechen“ diskutieren werden, dann tun wir dies einen Tag, nachdem die Evangelischen Kirchen ihre Missbrauchsstudie vorgestellt haben.
Seit 2010 gibt es eine Geschichte von Studien, von Erklärungen, von Versuchen der Aufarbeitung des schrecklichen Missbrauchs, den es in Kirchen, aber auch vielen anderen Institutionen gab. Ich rede bewusst von Versuchen der Aufarbeitung. Denn auch bei der gestern vorgelegten Studie konnte nur auf einen Teil der Akten zurückgegriffen werden. Zur Wahrheit gehört also: Neben den Versuchen der Aufarbeitung gab es auch immer Versuche der Deckelung und Verschleierung.
Heute Vormittag war ich zu zwei Schulbesuchen in Dußlingen und in Altensteig. Jetzt habe ich etwas Pause, bevor es heute Abend zum Neujahrsempfang der SPD Östringen geht – und diese nutze ich gerne, um mich mit der Freitagspost bei Ihnen und Euch zu melden.
Gestern Abend sind wir bei unserem motivierenden Neujahrsempfang der Rhein-Neckar-SPD in Schriesheim nicht nur mit einer beeindruckenden Rede unseres baden-württembergischen Europaabgeordneten René Repasi in das Wahljahr gestartet – sondern wir haben auch wortwörtlich alle gemeinsam dem Rechtsradikalismus und Rassismus die „rote Karte“ gezeigt. Alle Teilnehmer*innen – ob SPD-Parteibuch oder nicht – versammelten sich zum großen Gruppenfoto und hatten eine rote Karte in der Hand. Wir wissen, dass wir den Faschisten niemals das Land überlassen werden. Aber es ist jetzt die richtige Zeit, dies einmal mehr auch laut zu sagen.