Die Freitagspost: Bildungspolitische Gespräche in Toronto und Montreal

Veröffentlicht am 05.05.2023 in Woche für Woche

Diesen Freitag kommt die Post aus Montreal. Derzeit befinde ich mich mit dem Ausschuss für Kultus, Jugend und Sport des Landtags auf einer Informationsreise in Kanada. Dabei stehen vor allem Gespräche mit Bildungsexpert*innen aus Politik, Verwaltung und Schule von Ontario auf Quebec auf dem Programm, bei denen es unter anderem um digitales Lernen und den Einsatz systematischer Datenanalysen in Schulen geht, um Lernerfolge überprüfen und verbessern zu können. Auch zur Sprachförderung im Rahmen von Integrationsangeboten für Schüler*innen, die noch nicht lange in Kanada leben, kann ich Anregungen mitnehmen. Kanada geht neue digitale, pädagogische und organisatorische Wege, um Bildungsgerechtigkeit zu garantieren.

Zwischen diesen Terminen kam eine Meldung aus Berlin auf den Tisch, die ein gutes Zeichen setzt. Auch in Deutschland sind wir bereit, endlich mehr für Bildungsgerechtigkeit zu investieren. Mit dem Startchancenprogramm will die SPD-geführte Bundesregierung rund 4.000 Schulen mit einer Milliarde Euro jährlich unterstützen, damit vor allem sozial benachteiligte Schüler*innen besser gefördert werden können. Es ist sehr gut, dass das Startchancenprogramm jetzt kommt! Die großen Herausforderungen im Bildungsbereich können nur gemeinsam von Bund, Ländern und Kommunen bewältigt werden. Das ist der Beweis, dass es ein Kooperationsgebot und kein Kooperationsverbot braucht. Und eines ist klar: Der Ansatz, alle Schulen gleich auszustatten, ist nicht gerecht. Schulen mit besonderen Herausforderungen brauchen zusätzliche Ressourcen und Unterstützungssysteme. Darüber hinaus ist dort, wo es um besondere Bedarfe und nicht um die allgemeine Bildungsinfrastruktur geht, die hergebrachte Mittelverteilung nach Einwohnerzahl nicht mehr zeitgemäß. Wir brauchen eine sozial indizierte Mittelzuweisung, also mehr Geld und Personal dort, wo es besonders gebraucht wird: für Einrichtungen in benachteiligten Quartieren oder Gemeinden mit besonderen Herausforderungen. Wir müssen also Ungleiches ungleich fördern.

Der Bund finanziert hier die Schulsozialarbeit und die baulichen Voraussetzungen. Das Land muss jetzt dafür sorgen, dass die Schülerinnen und Schüler auch die pädagogische Förderung durch Lehrkräfte, pädagogische Assistenzen und multiprofessionelle Teams erhalten. Hier hat Baden-Württemberg aufzuholen. Aber es würde sich lohnen, endlich damit anzufangen. Denn jede Investition in Bildung, Jugend und Kinder ist eine Investition in die Zukunft.

Foto der Woche: Die Termine in Toronto und Montreal sind eng getaktet. Zusätzlich gehörte es für mich noch dazu, als Landtagsvizepräsident die Einladung des Speakers – also des Präsidenten – des Parlaments von Ontario anzunehmen. In unserem Gespräch ging es um politische Überlegungen und persönliche Erfahrungen. Aber auch darum, dass Ontario und Baden-Württemberg als wirtschaftliche und innovative Kraftzentren auch demokratische Kraftzentren sein müssen.

Homepage Daniel Born MdL – Vizepräsident des Landtags von Baden-Württemberg

News-Ticker

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