„Globales Lernen und nachhaltige Entwicklung sind nie zu Ende.“

Veröffentlicht am 05.12.2022 in Reden/Artikel

Rede anlässlich der Zertifizierung der HLS Offenburg als Grenzenlos-Schule

Sehr geehrter Herr Dalhoff,
sehr geehrter Herr Staatssekretär Schebesta,
sehr geehrter Herr Beule,
sehr geehrter Dr. Ghawami,
sehr geehrte Frau Mühlberger,
liebe Schülerinnen und Schüler,
liebe Lehrenden,
liebe Gäste, sehr geehrte Damen und Herren,

ich darf Ihnen zuallererst herzliche Grüße der Landtagspräsidentin Muhterem Aras übermitteln, die gern heute hier gewesen wäre, aber leider verhindert ist. Aber das hat auch etwas Gutes – zumindest für mich – denn es gibt mir die Möglichkeit, heute hier als Vizepräsident des Landtags bei Ihnen zu sein. Und das bin ich sehr gerne.

Ihre Schule erhält heute eine Auszeichnung als „Grenzenlos-Schule“. Und in der Vorbereitung auf heute musste ich über den Begriff grenzenlos erst einmal ein bisschen nachdenken. Denn die Idee von Grenzenlosigkeit ist ja häufig zunächst mal gar nicht sehr positiv besetzt. Grenzenlosigkeit kann Selbstüberschätzung bedeuten; etwas, das grenzenlos ist, ist vielleicht außer Kontrolle geraten. Albert Einstein hielt das Universum vielleicht, aber die menschliche Dummheit ganz bestimmt für grenzenlos. Wir alle kennen sicher auch die mahnenden Weisheiten, die uns erinnern, dass Grenzen ja auch wichtig sind, um die Orientierung nicht zu verlieren.

Nun kann ich Sie beruhigen: In meinem Nachdenken über die heutige Veranstaltung bin ich recht schnell zu dem Schluss gekommen, dass die Haus- und Landwirtschaftlichen Schulen Offenburg wohl nicht ab heute höchst offiziell als orientierungslos gelten und das feierlich begehen wollen.

Denn in Ihrem Fall bedeutet grenzenlos genau das Gegenteil von Orientierungslosigkeit.

Als Grenzenlos-Schule verpflichten Sie sich, Schülerinnen und Schüler gezielt an Themen des globalen Lernens heranzuführen, ihnen die Möglichkeiten und Kompetenzen zu geben, verschiedene Perspektiven einzunehmen, Zusammenhänge zwischen sich und anderen, zwischen hier und dort, zwischen heute und morgen zu erkennen und verantwortlich mit diesem Wissen und Bewusstsein umzugehen.

Als Grenzenlos-Schule erkennen Sie an, dass unsere globalisierte Welt in vielerlei Hinsicht entgrenzt ist. Gesellschaften, Regionen, Staaten, aber auch Individuen sind eben keine Inseln. Sondern die eigenen Entscheidungen wirken sich immer auch auf andere Menschen, Orte, Zeiten aus. Diesen Gedanken im gemeinsamen Lernen und in der Bildung zu verankern, ist ein so wichtiger Aspekt. Und er schafft Orientierung.

Orientierung für euch Schülerinnen und Schüler, die ihr euch bald in einer globalisierten Arbeitswelt zurechtfinden sollt. Aber Orientierung auch hier vor Ort in Ihrer Region: Indem Sie die Themen Nachhaltigkeit und globale Verantwortung hochhalten, sich auf die Fahnen schreiben. Das ist ein Statement nach außen in Ihre Region und macht Ihre Schule auch zu einem Vorbild in Sachen verantwortungsvolles, globales Denken und Handeln.

Damit wird auch deutlich: Die Auszeichnung, die Sie heute durch den World University Service erhalten, ist kein Endpunkt, bei dem Sie sich auf die Schulter klopfen und zufrieden mit dem sind, was Sie erreicht haben. – Das dürfen Sie natürlich trotzdem und Sie sollen und dürfen auch stolz auf diese Auszeichnung sein! Aber sie soll ein Doppelpunkt sein und ich bin mir sicher, dass Sie selbst als Schulgemeinschaft das auch so verstehen: Globales Lernen und nachhaltige Entwicklung sind nie zu Ende, sondern sie erfordern, dass wir immer wieder und stetig daran arbeiten. Es ist eine Lebensaufgabe für jeden von uns. Und es ist angesichts der enormen globalen Herausforderungen auch eine Überlebens-Aufgabe. Ich danke Ihnen sehr, dass Sie sich dieser Aufgabe annehmen!

Danken möchte ich auch dem World University Service, der hinter der heutigen Auszeichnung steht und der es sich zum Ziel gemacht hat, Bildungsarbeit zu unterstützen und das so wichtige Menschenrecht auf Bildung zu fördern. „Bildung ist das mächtigste Mittel, um die Welt zu verändern“ hat Nelson Mandela einmal gesagt. Und er hatte recht! Nur mit nachhaltiger Bildung werden wir die akuten Herausforderungen des Klimawandels bewältigen. Und nur mit umfassender Bildung werden wir es schaffen, in unseren Gesellschaften für Zusammenhalt zu sorgen. Und nur mit starker Bildung werden wir auch unsere Demokratie stark machen und vor denen schützen können, die sie untergraben möchten. Und in all dem brauchen wir die Solidarität miteinander und in der Einen gemeinsamen Welt, in der wir gemeinsam leben.

Ich danke Ihnen allen herzlich, dass Sie, dass Ihr diese Aufgabe annehmt und Euch bewusst für dauerhaftes, nachhaltiges Lernen entschieden habt. Ich wünsche Ihnen dafür grenzenlosen Mut, Ausdauer und Erfolg!

Homepage Daniel Born MdL – Vizepräsident des Landtags von Baden-Württemberg

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