Kurpfalz-Horizont „Das Schweigen brechen“ am 26. Januar zur Aufarbeitung sexuellen Missbrauchs

Veröffentlicht am 17.01.2024 in Veranstaltungen

Hockenheim. Auch in diesem Jahr führt Landtagsvizepräsident Daniel Born sein erfolgreiches Demokratie-Talkformat Kurpfalz-Horizonte weiter. Dabei scheut sich der SPD-Abgeordnete nicht, auch unbequeme Themen anzusprechen: Bei der vierten Ausgabe der Kurpfalz-Horizonte geht es um die Aufarbeitung sexuellen Kindesmissbrauchs. Das Gespräch führt Born mit Julia Gebrande, Professorin für Soziale Arbeit an der Hochschule Esslingen und Mitglied der Unabhängige Kommission zur Aufarbeitung sexuellen Kindesmissbrauchs, und Johanna Beck, die als Betroffene ein Buch über ihre Erfahrungen und ihre Vision für eine zukunftsgewandte Kirche geschrieben hat. Die öffentliche Veranstaltung, zu der alle Bürgerinnen und Bürger herzlich eingeladen sind, findet am 26. Januar 2024 um 18 Uhr in der Zehntscheune (Untere Mühlstraße 4) in Hockenheim statt.

„Miteinander ins gute Gespräch zu kommen, Themen nicht auszuklammern, sondern aufzugreifen und Menschen zu verbinden – das macht unsere Demokratie stark. Aus diesem Anspruch heraus habe ich die Kurpfalz-Horizonte in und für die Region entwickelt. Immer geht es mir dabei um eine Kultur des Dialogs miteinander und um Geschichten, die zeigen, wie wertvoll unsere Demokratie ist und was sie lebendig hält. Auch in der ersten Ausgabe 2024 sind meine Gäste Menschen, die mit ihrer individuellen Lebensgeschichte zur Stärkung unserer demokratischen Gemeinschaft beitragen“, so der Schwetzinger Abgeordnete über seine Gesprächspartnerinnen, die sich persönlich und beruflich seit vielen Jahren mit Fragen zur Bewältigung sexueller Gewalt auseinandersetzen.

Für Prof. Dr. Julia Gebrande, die seit 2022 der Unabhängigen Kommission zur Aufarbeitung sexuellen Kindesmissbrauchs angehört, ist die Perspektive und Beteiligung von Betroffenen für die Aufarbeitung von Missbrauch besonders bedeutsam. Als Sozialarbeiterin kommt sie aus der Praxis der Fachberatungsstellen, die bei sexualisierter Gewalt unterstützen. Sie bringt aus in der Beratung, aus ihrer wissenschaftlichen Arbeit, vor allem aber aus den vielen Kontakten mit Betroffenen, die ihr ihre Lebensgeschichte anvertraut haben, einen beeindruckenden Erfahrungsschatz mit und weiß, was für Menschen mit sexualisierten Gewalterfahrungen unterstützend ist – und was nicht. Ihr zentrales Anliegen ist es, dass Betroffene anerkannt werden und eine umfassende Unterstützung bei der Bewältigung ihrer Gewalterfahrungen erhalten: „Dafür ist es notwendig, dass wir alle hinschauen, aktiv werden und uns klar gegen jede Form von sexualisierter Gewalt und Diskriminierung positionieren“, ist sie überzeugt.

Die studierte Literaturwissenschaftlerin und angehende Theologin Johanna Beck arbeitet als Referentin und Publizistin zu den Themen Missbrauch und die Rolle der Frau in der Kirche. Als Kind hat sie durch einen Ordensmann in der Katholischen Pfadfinderschaft Europas geistlichen und sexuellen Missbrauch erlebt. Eine „Trias aus Angst, Sex und Macht“, wie sie heute sagt. In ihrem Buch „Mach neu, was dich kaputtmacht. Warum ich in die Kirche zurückkehre und das Schweigen breche“ erzählt sie davon, wie ihr als Kind in der Pfadfindergruppierung der KPE mit einem strafenden Gottesbild Angst gemacht und dem Machtmissbrauch damit der Boden bereitet wurde. Im Gespräch mit Daniel Born will sie den Blick aber auch nach vorn richten. Denn in der Kirche, die ihr nach einer tiefen Krise wieder zur spirituellen Heimat geworden ist, engagiert sie sich, um für „Risse in den katholischen Betonwänden“ zu sorgen. Dabei ist ihr vor allem Gerechtigkeit für die Betroffenen wichtig. Gleichzeitig hofft sie auf grundlegende Veränderungen für die katholische Kirche.

„Für viele Menschen ist es schwierig, über ein so intimes Thema wie sexualisierte Gewalt zu sprechen. Ich bin sehr dankbar, dass Johanna Beck und Julia Gebrande meine Einladung angenommen haben und wir diesem wichtigen Thema gemeinsam Raum geben. Denn täuschen wir uns nicht: Sexualisierte Gewalt an Kindern kommt überall dort vor, wo Kinder sind und wo es Machtstrukturen gibt, die Täter ausnutzen können“, weiß Born. „Und es hilft Betroffenen sehr zu wissen, dass sie nicht alleine mit ihrer Erfahrung sind. Selbstbestimmung, Partizipation und der Schutz des Kindeswohls gehören zum Fundament unserer Demokratie. Mit diesem Kurpfalz-Horizont soll nicht nur das Schweigen über Missbrauch gebrochen werden: Ich möchte mit meinen Gästen Wege zu Versöhnung, zu mehr Gerechtigkeit und besserem Kinderschutz aufzeigen.“

Falls Sie sich Sorgen um ein Kind machen oder für sich selbst Hilfe und Unterstützung suchen, finden Sie unter www.hilfe-portal-missbrauch.de vertrauliche und professionelle Hilfe per Telefon, Online-Beratung oder im persönlichen Gespräch durch Fachkräfte, die auf das Thema sexuelle Gewalt gegen Kinder und Jugendliche spezialisiert sind.

Homepage Daniel Born MdL – Vizepräsident des Landtags von Baden-Württemberg

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