Angesichts vielseitiger Mobilität ist eine bewusste Verkehrslenkung wichtig. Das Nebeneinander und Mit-einander verschiedener Mobilitätsformen und Verkehre sowie deren bewusste Lenkung sind noch nicht hinreichend gelöst. Es braucht mutige Ideen und den Willen, mögliche Lösungen auszuprobieren.
Als Tourismus- und Event-Hotspot braucht Schwetzingen Konzepte, die auch die Anwohnerbedürfnisse einbeziehen und Verkehrskollapse verhindern.
Markierte Radwege mit Konzept
Seit Jahrzehnten fordern wir eine konsequente Verbesserung der Radinfrastruktur. Dazu gehört ein durchgängig markiertes, innerstädtisches Fahrradnetz.
Vor allem (aber nicht nur) in der Innenstadt sind Fahrradwege zwar markiert, jedoch enden diese oder führen zu unübersichtlichen Kreuzungsbereichen anderer Verkehre. Es gilt, gerade für die innerstädtische Mobilitätswende Fahrradwege eindeutig zu konzipieren.
Nadelöhr Innenstadt und Carl-Theodor-Straße
In der Innenstadt überschneiden sich mit Autos, Fahrrädern, Fußgängern, ÖPNV (Bus, Bahn) nahezu alle Mobilitätsnetze. Daher soll eine verkehrstechnische Überprüfung – gerade auch in der Carl-Theodor-Straße – aufzeigen, welche Verkehre und Verkehrswege verlagert werden können.
ÖPNV: barrierefreie Bushaltestellen
Wir halten an der Forderung, alle Haltestellen barrierefrei auszubauen fest. Aktuell ist dies nur an ausge-wählten Standorten der Fall.
ÖPNV: Bahn nach Heidelberg
Wir setzen uns für eine feste Bahnverbindung an den Heidelberger Hauptbahnhof ein. Für die Mobilitäts-wende, die auch die Mitnahme von Fahrrädern oder Rollern voraussetzt, kann nach Heidelberg daher nur eine fahrradkompatible Variante eine Bereicherung sein – und das ist die Bahn. Die Bahnschleife bei Friedrichsfeld muss daher schnell in den Verkehrswegeplan des Landes eingearbeitet werden.
Die Verbindung von Schwetzingen über Friedrichsfeld ist auch eine überkommunale „Weichenstellung“. Die Kommunen Oftersheim, Hockenheim, Neulußheim und Waghäusel würden erheblich profitieren!
Kein Verkehrschaos bei Veranstaltungen
Schwetzingen zeichnet sich durch seine hohe Dichte an Veranstaltungen aus. In den letzten Jahren kam der Verkehr in der Innenstadt dabei mehrmals nahezu zum Erliegen. Trotz voller Parkhäuser fahren Parkplatzsuchende weiter in die Innenstadt im Kreis. Ein Veranstaltungsverkehrskonzept soll einer solchen Verkehrsnetzüberlastung entgegenwirken. Elemente hierbei müssten sein: Parkraum-Erhöhung in der In-nenstadt (Parkhaus am Bahnhof), temporäre Umkehrungen von Einbahnstraßenregelung (Clem.-Bass.-Str.; Marstallstraße), oOrtspolizeiliche Kontrolle bei der Innenstadt-Einfahrt, Shuttle-Möglichkeit zu außerhalb liegenden Parkplätzen (Nordstadt, Stadion).
Turner-Kreisel öffnen
Um den innerstädtischen Verkehr zu entzerren, forcieren wir weiterhin die Öffnung des Turnerkreisels am Kaufland. Auch auf Stimmen seitens des Bevölkerungsschutzes und der Rettungskräfte, die eine Kreisel-öffnung gerade in verkehrlichen Hochfrequenzphasen eine schnellere Versorgung der Bürgerinnen und Bürger umsetzen können, wollen wir damit eingehen.
Im Anwohnerinteresse Parkdruck herausnehmen
Mit der Innenraumverdichtung und einer höheren Anzahl von Veranstaltungen hat auch der innerstädtische Parkdruck zugenommen. Im Interesse der Anwohnenden und der touristischen Gäste setzen wir uns für eine Errichtung eines weiteren Parkhauses am Bahnhof (dieses ist bereits als Planung konzipiert) ein. Auch wollen wir die Parkraumzonen erweitern und stark betroffene Straßen zu Anwohnerstraßen umwidmen.
Keine Pfaudler-Radbrücke!
Im Sinne einer nachhaltigen Haushaltsbelastung und weil die Brücke faktisch keinen nachweislichen verkehrlichen Mehrwert bietet, lehnen wir die geplante Pfaudler-Radbrücke über die Bahngleise ab. Die Brü-cke soll zu 80% vom Bund, zu 20% von der Kommune finanziert werden, die Unterhaltungslasten liegen alleine bei der Kommune. Angesichts dessen, dass durch die Südtangente und der Bahnhofsunterführung eine Radverkehrserschließung des Gebietes erreicht wird, ist eine zusätzliche Kostenlast für eine Luxus-Radbrücke nicht umsetzbar. Die Stadtverwaltung hat bislang keine zahlenbasierte oder Start-Ziel-orientierte Radverkehrskonzeption vorgelegt, die vor allem einen nachvollziehbaren Mehrwert für eine Verlagerung der Schülerverkehre abbildet. Die städtischen Kosten für eine solche Brücke von mehr als 2 Mio. €, sowie die nachfolgenden Unterhaltskosten lehnen wir daher ab.