"Sein Opfer sei uns Mahnung!" / SPD-Ortsverein gedenkt Fritz Schweiger

Veröffentlicht am 05.02.2008 in Ortsverein

Am 3. Februar 1940, vor 68 Jahren, wurde Fritz Schweiger als Mitglied der Schwetzinger SPD von den Nazis im KZ Mauthausen ermordet. Zu einer Gedenkfeier an dessen Grab auf dem Schwetzinger Friedhof hatte der SPD-Ortsverein eingeladen. Die Gedenkrede hielt Lothar Karrer, einer der älteren Genossen der SPD und selbst Nachkomme eines direkt Betroffenen, war doch sein Vater, Willi Karrer in jungen Jahren Mitbegründer und Vorsitzender der Sozialistischen Arbeiterjugend. Lothar Karrer war es ein Anliegen noch einmal die Zeit der Nazidiktatur in Erinnerung zu rufen.

Fritz Schweiger war damals Schriftführer im SPD-Ortsverein und hatte die Aufgabe, die Verbindung zwischen der Jugendgruppe SAJ und dem Ortsverein aufrecht zu erhalten. Er war ein ruhiger und besonnener Mann, der jegliche Aggression ablehnte. Nach Hitlers Machtergreifung am 30. Januar 1933 verlor Fritz Schweiger sofort seine Arbeit bei der AOK Mannheim und hielt sich danach durch den Verkauf von Wasch- und Putzmitteln über Wasser. Als das Ermächtigungsgesetz am 23.03.1933 im Reichstag in Berlin beschlossen wurde, war die Weimarer Verfassung außer Kraft gesetzt und der Nazi-Terror war legalisiert. Fritz Schweiger wurde am Ostermontag 1935 von der Gestapo verhaftet und wegen Hochverrat zu zweieinhalb Jahren Zuchthaus verurteilt. Ein Jahr später wurden weitere Schwetzinger SPD-Mitglieder festgenommen und nach schlimmen Verhören wegen Vorbereitung zum Hochverrat zu Gefängnis- und Zuchthausstrafen bis zu drei Jahren verurteilt. Es waren dies die Schwetzinger Hermann Finkernagel, Karl Kornmüller, Phillip Schreiner, Eugen Dettling, Ludwig Schröder, Georg Jahn, Paul Maisenhölder, Karl Münch, und Willi Karrer sowie Johannes Rühl aus Plankstadt, Ernst Stratthaus, Wilhelm Schandin, und Genosse Geschwill, aus Brühl, Paul Schilling, Martin Fuchs und Emil Limbeck aus Ketsch und Christian Kyri aus MA-Rheinau. Fritz Schweiger war der einzige, der nach der Strafverbüßung im Zuchthaus zunächst in das Konzentrationslager Dachau und dann nach in das KZ-Mauthausen kam, wo er schließlich ermordet wurde. Seine Asche wurde in Schwetzingen beigesetzt. Die Stadt Schwetzingen ehrte Fritz Schweiger, indem sie eine Straße nach ihm benannt wurde.
„Sein Opfer sei uns Mahnung“, mit diesen Worten, die auch auf dem Grabstein stehen, schloss Lothar Karrer die Gedenkfeier. wm

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