Ein guter ÖPNV braucht nach Überzeugung der Schwetzinger Sozialdemokraten das Zusammenwirken aller Beteiligten, um ein „wirklich gutes, flächendeckendes, konsequent verknüpftes Angebot zu machen“, so Kreis- und Gemeinderätin Monika Maier-Kuhn.
„Bund und Land müssen mehr tun“. Wichtige Vorhaben, wie die Regio-S-Bahn oder der landesweite Verkehrsverbund seien nicht richtig vorangekommen, obwohl sie als politische Ziele der grünen Landesregierung formuliert worden seien“, so Kuhn.
So trafen sich die Gemeinderätinnen Monika Maier-Kuhn und Bärbel Schifferdecker mit Reimund Wallum, einem „Vielnutzer“ des ÖPNV in Deutschland. „Ich fahre wenig Auto, besitze ein Bahncard 100 und kenne die Problematik der Mobilitätsknotenpunkte in Baden-Württemberg gut“, so der Betriebswirt.
„Haben wir in Schwetzingen wirklich gute Haltestellen?“, fragt Gemeinderätin Bärbel Schifferdecker. „Eine wirklich guter Mobilitätsknotenpunkt sollte eine Ladestation für Elektromobilität haben, ist barrierefrei und hat ein taktiles Leitsystem“, so Wallum. Nach Umbau des Busbahnhofes in Schwetzingen, der eine perfekte Anbindung an den öffentlichen Personennahverkehr und den Schienenverkehr habe, würden aber noch einige Punkte fehlen. „Echtzeit Informationen für die Nutzer, wären ein wichtiger Schritt in Richtung Verbesserung“ so Wallum. Ebenso sei der Bahnhof nicht behindertengerecht ausgebaut – ein Nachteil z. B. für blinde Menschen.
Mobilität und flexible Angebote im ÖPNV eröffnet den Bürgerinnen und Bürgern vielfältige Mobilitätschancen und ermöglicht so Teilhabe am öffentlichen und sozialen Leben. „Klimaschutz und Energiewende erfordern, Mittel und Wege der Fortbewegung zu entwickeln, die nicht nur auf fossile Energien angewiesen sind“, so Maier-Kuhn. Der Besitz eines Autos dürfe nicht Voraussetzung für Mobilität sein. Verkehrsinfrastruktur müsse man ganzheitlich und „multimodal“ denken, damit Schwetzingen weiterhin als attraktiver Wohn- und Wirtschaftsstandort gelte, so die Kreisrätin.
Bärbel Schifferdecker schlägt vor, eine Mobilitätsanalyse für die Stadt Schwetzingen durchzuführen. „Die Linienbündelausschreibung in unserer Region haben wir aufgrund der Salierbrückensanierung zwei Jahre nach hinten geschoben“, so Maier-Kuhn. Jetzt sei es an der Zeit, solche Analysen durchzuführen. Ein Masterplan klimafreundliche Mobilität könne helfen mit weniger motorisierten Individualverkehr auszukommen.
Die SPD-Schwetzingen fordert deshalb eine konsequente Vertaktung, Vernetzung in die Fläche, Bildung von barrieregerechten Mobilitätsknoten und Stabilisierung der Schülerverkehre.
Dadurch soll die Attraktivität des Gesamtangebots gesteigert werden. „Durch solch verbesserte Fahrpläne und die Eröffnung zusätzlicher Verbindungen können weitere Zielgruppen für den ÖPNV gewonnen werden, so Wallum.