Integration muss bereits im Kindergartenalter ansetzen

Veröffentlicht am 19.05.2009 in Veranstaltungen

Veranstaltung mit Europakandidatin Stella Kirgiane-Efremidis zeigt Defizite und Chancen auf

"Wir haben Gastarbeiter gerufen und Menschen sind gekommen!" Im Geiste dieses Zitates von Willy Brandt stand die Veranstaltung des SPD-Ortsvereins zum Thema Integration. 60 interessierte Mitbürger nahmen an diesem Forum mit der SPD-Europakandidatin Stella Kirgiane-Efremidis teil. Der Abend wurde vom Gemeinderatskandidaten Haydar Sahin moderiert, der in seiner Begrüßung darauf verwies, dass ein direkter Zusammenhang zwischen erfolgreicher Bildungspolitik und Integration besteht.

Sahin erläuterte, dass nur die frühe sprachliche Förderung schon im Kindergarten dazu führe, dass Kinder mit Migrationshintergrund oder aus sozial schwachen Familien, die sprachliche Defizite aufzeigen, Bildungschancen bekommen. Dem pflichtete Stella Kirgiane-Efremidis bei und zeigte auf, dass mehr als 50 Prozent der Jugendlichen mit Migrationshintergrund die Hauptschule besuchten, weil viele schon an sprachlichen Hindernissen scheiterten. Das in Weinheim praktizierte "Rucksack-Modell" zur Stärkung der Sprachkenntnisse von Eltern und Kindern trage erste Früchte und sei auch auf Schwetzingen übertragbar.

Sie erläuterte die Probleme der Einwandererfamilien der 60er Jahre, zu denen auch ihre Familie gehörte. Viele Menschen sind nach Deutschland gekommen, um zwei oder drei Jahre hier zu arbeiten, und sind ein Leben lang geblieben. Entsprechend wurden die Migranten in konservativen Kreisen noch bis in die 90er Jahre als "Gastarbeiter" bezeichnet. Es sei zwar gelungen, die Migranten weitgehend aus dem gesellschaftlichen Abseits der Übergangswohnheime der 60er und 70er Jahre zu befreien. "Ziel muss aber sein, die Vorurteile abzubauen und Brücken zu bauen, an denen beide Seiten arbeiten", so Kirgiane-Efremidis.

In den nächsten Jahren werde in klassischen Industriestädten wie Ludwigshafen der Anteil der Mitbürger mit Migrationshintergrund auf 50 Prozent ansteigen, eine vergleichbare Entwicklung werde sich auch in Kommunen wie in Schwetzingen ergeben. Dennoch seien in Gemeinde-verwaltungen und Pflegeeinrichtungen nur sehr wenige Menschen mit Migrationshintergrund angestellt. Die Einrichtung eines Migrationsbeauftragten werde immer notwendiger.

Diese Forderung der SPD Schwetzingen müsse in den nächsten Jahren umgesetzt werden, erklärte Stella Kirgiane-Efremidis. Im Rahmen der anschließenden lebhaften Diskussion pflichteten die Anwesenden den Forderungen des SPD-Ortsvereins nach einer frühen Sprachförderung, einem Migrationsbeauftragten und der Entwicklung eines Integrationskonzeptes bei.

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