Woche für Woche
Der Tag der Arbeit beschert in diesem Jahr vielen von uns ein sehr langes – und zudem noch sonniges – Wochenende.
Der 1. Mai steht für mich vor allem für den Wert der Solidarität. Denn es ist doch so: Zwischen der oder dem einzelnen Beschäftigten und dem Unternehmen besteht immer ein Ungleichverhältnis, wenn es um Macht und Ressourcen geht. Es stehen eben nicht alle Räder still, wenn es nur ein einziger Arm so will.
Wenn man sich aber zusammenschließt, Schulter an Schulter steht und seine Forderungen klar macht, dann wird dieses Ungleichverhältnis aufgebrochen und es gibt Augenhöhe. Das ist die Idee von Gewerkschaften – und darum bin ich sehr stolz darauf, Gewerkschaftsmitglied zu sein. Und mache immer wieder Werbung, gerade auch bei Azubis, in die Gewerkschaft einzutreten.
Eine Freitagsposttradition ist, dass sie einmal im Jahr nicht am Freitag, sondern am Donnerstag in die Mailbox kommt. Aus Respekt vor Karfreitag finde ich, dass mein wöchentlicher politischer Diskussionsbeitrag da nicht so gut aufgehoben ist.
Für mich als evangelischer Christ ist der Karfreitag der höchste Feiertag – der hohe Tag – im Jahr. Und in unserer zum Glück pluralen und vielfältigen Gesellschaft, in der kein religiöses Bekenntnis in der Mehrheit ist, ist es immer wieder schön zu erleben, wieviel Respekt und Interesse es von allen an diesem Feiertag gibt.
Ihr glaubt gar nicht, wie sehr ich mich über die Einladung von Daniel gefreut habe, Euch diese 500. Freitagspost zu schreiben. Es ist erstens ein stolzes Jubiläum und zweitens eine wirklich angenehme Abwechslung, denn ich sitze zurzeit viel in Berlin und beteilige mich an den Koalitionsgesprächen für eine neue Bundesregierung. Was wir in Berlin machen gerade? Das wäre auf Hochdeutsch ein Roman, auf Kurpfälzisch geht es aber wie immer ganz knapp: Eine Menge „kenschtemol und detschemol“. Ich hoffe, wir schaffen eine optimale Basis, um die vielen großen Aufgaben und Probleme zu lösen, vor denen wir alle stehen. Unser Land hat es nötig!
Der rote Faden ist ein Geschenk der SPD Plankstadt an die Landtagsabgeordneten unseres Wahlkreises. Er wurde von Karl-Peter Wettstein an Rosa Grünstein und dann von meiner Vorgängerin 2016 an mich weitergegeben.
Steht der rote Faden für … fülle Ordner voll Rückfragen, Anfragen und Stress mit der Bahn und ihrem Lärmschutz, ihren Baumaßnahmen, ihren Bahnhoffahrstühlen und Fahrplanänderungen? Ja, ganz sicher.
Steht der rote Faden für … habe einen randvollen Terminkalender und enttäusche keinen Verein, bei dem Du zugesagt hast und versuche so viele Veranstaltungen wie nur denkbar wahrzunehmen? Ja, ganz sicher.
Steht der rote Faden für … sei für die Menschen da und gib ihnen die Sicherheit, dass Politiker nicht abgehoben sind, sondern man gemeinsam gute Lösungen findet, dass Dein Engagement, Deine Erfahrung und Deine Ehrlichkeit zu ihren Diensten ist und die Demokratie keine verkopfte Theorie, sondern ein greifbares Versprechen ist? Ja, das ist so.
Sich am Freitag nach dieser Bundestagswahl an Sie und Euch zu wenden fällt mir schwer. Die Niederlage vom 23. Februar ist bitter für unsere Partei: Das historisch schlechteste Ergebnis der SPD, der Verlust vieler Mandate für erfolgreiche und kluge Abgeordnete und eine Verdopplung der Stimmen für die in weiten Teilen rechtsextreme AfD. Wir haben eine Wahl verloren – nicht unsere Werte. Wir stehen für eine Demokratie, die Gerechtigkeit, Teilhabe und Sicherheit bietet, in wirtschaftlicher und sozialer Hinsicht – aber auch in der Innen- und in der Außenpolitik. Und das tun wir nicht abgehoben, sondern ganz nah an den Menschen und vor Ort.